Soziale Integration und berufliche Ausbildung

Gehweg im Garten anlegen - Stiftung Bühl

Lebensmittel im Handel einräumen - Stiftung Bühl

Integration - Stiftung Bühl

Wir machen uns stark für die Ausbildung und soziale Integration von Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernbehinderung

Für uns ist ein Mensch dann integriert, wenn er am beruflichen und sozialen Leben in dem Masse teilhaben kann, wie ihm dies möglich ist und er dies wünscht. Daher ist eine gelungene Integration auch individuell zu beurteilen. Nicht für jeden Menschen bedeutet "integriert sein" dasselbe.

Die positive Erfahrung, eine sinnstiftende berufliche Tätigkeit ausüben zu können, ist für jeden Menschen von grundlegender Bedeutung. Dabei geht es nicht nur darum, Geld zu verdienen. Berufsarbeit stärkt das Selbstvertrauen und verhilft zu einem höheren Grad an Freiheit, Eigenständigkeit und Selbstbestimmung.

Unser Integrationskonzept – ein Erfolgsmodell

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass eine grosse Zahl der Lernenden nach der Ausbildung den Schritt in den 1. Arbeitsmarkt schafft. Dank unserer innovativen Programme und unserer Erfahrung erreichen wir eine hohe Integrationsquote.

Es gibt aber auch Fälle, in denen dieses Ziel nicht erreichbar oder vorläufig noch nicht realisierbar ist. Nicht für alle jungen Menschen ist der Sprung in den 1. Arbeitsmarkt möglich. Vielleicht sind einige direkt nach der Lehre noch nicht dazu bereit, andere benötigen über längere Zeit ein geschütztes Arbeitsumfeld.

Diese sieben Kernelemente begründen den Erfolg unseres Konzepts:

1. Individuelles Zukunftsbild: So individuell, wie jeder Mensch ist, so individuell ist das Bild, das er sich von seiner Zukunft macht. Wir unterstützen deshalb jede Jugendliche/jeden Jugendlichen beim Skizzieren und Konkretisieren des Zukunftsbildes. Dabei befasst er oder sie sich mit Fragen rund um Beruf, Wohnen, Familie, Freundschaften und Freizeit. 
Es ist unsere Aufgabe, zusammen mit dem jungen Menschen sein Zukunftsbild so realitätsnah wie möglich zu entwickeln. Dann gehen wir gemeinsam erste Schritte in die angestrebte Richtung auf die gesetzten Ziele hin. Diese sollen erreichbar sein, damit sich Erfolge einstellen, welche wiederum die Motivation für die Bewältigung der nächsten Schritte stärken.

2. Berufliche Lernfelder: Die Berufsausbildung kann in einem unserer Ausbildungsbetriebe oder bei einem Partnerbetrieb des 1. Arbeitsmarktes absolviert werden. Die Jugendlichen lernen in beiden Modellen, sich unter den Bedingungen des Arbeitsmarktes zu bewähren.
Die Lernenden werden gefördert und gefordert. Angeleitet werden sie von erfahrenen Berufsleuten, die teilweise zusätzlich eine agogische Ausbildung absolviert haben. Die Berufsbildner/Berufsbildnerinnen zeigen vor, erklären und instruieren. Sie fordern im Gegenzug vom Jugendlichen/der Jugendlichen Engagement, Motivation und Zuverlässigkeit.

3. Schulische Lernfelder: Die Lernenden besuchen jede Woche einen halben bis ganzen Tag die Berufsschule. Jugendliche, die eine Ausbildung auf Niveau "Praktische Ausbildung PrA" machen, besuchen die Berufsschule der Stiftung Bühl. Jene Jugendlichen, die eine eidgenössische Berufsattestlehre (EBA) absolvieren, besuchen die öffentliche Berufsschule.

4. Soziale Lernfelder: Für die soziale Integration von jungen Menschen sind neben den beruflichen Fähigkeiten in ebenso hohem oder gar noch höherem Masse deren soziale Kompetenzen entscheidend. Zu diesen Kompetenzen gehören unter anderem Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Freundlichkeit, Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit. Oft haben Jugendliche, die bei uns eine Ausbildung beginnen, gewisse Defizite im Bereich ihrer sozialen Kompetenzen. Das kann ein Grund sein, weshalb wir ein internes Wohnen während der Ausbildungszeit empfehlen.

5. Wechsel und Erprobungsmöglichkeiten: Die Lernenden können im Verlauf der Ausbildung unterschiedliche Arbeitsfelder ausprobieren und entsprechend vielfältige Lernerfahrungen sammeln. Dies geschieht im Betrieb selber, aber auch in Praktika ausserhalb des Ausbildungsbetriebes. Die Dauer und der Zeitpunkt der Praktika werden individuell festgelegt.
Unsere Kontakte zu Betrieben aus unterschiedlichen Branchen ermöglichen es, auf die individuellen Wünsche und Fähigkeiten der Lernenden einzugehen. Die Lernprozesse während der Praktika werden durch uns intensiv begleitet und sie bereiten oft den Weg in den 1. Arbeitsmarkt vor. Nicht selten ergeben sich aus erfolgreichen Praktikumseinsätzen Möglichkeiten für Anstellungen im Anschluss an die Ausbildung.

6. Individuelle Unterstützung: Unsere Berufsbildner, Arbeitsagoginnen, Lehrerinnen, Sozialpädagogen, Sozialarbeiterinnen, Integrationscoaches und weitere Fachkräfte begleiten die Jugendlichen durch die gesamte Ausbildungszeit und unterstützen alle Lernenden einzeln und individuell.
Wir begleiten die Jugendlichen in allen Lernfeldern. Das schliesst die Hilfe beim Erlernen der fachlichen Inhalte ebenso mit ein wie die Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzten.

7. Unterstützung auch nach dem Abschluss eines Arbeitsvertrages: Nach dem Antritt einer Arbeitsstelle im 1. Arbeitsmarkt werden die jungen Berufsleute für eine gewisse Zeit im Rahmen einer Nachbetreuung weiter von uns am Arbeitsplatz begleitet mit dem Ziel, ihre berufliche Eingliederung zu stabilisieren.
Wird ein intensives Coaching benötigt, kann dies ebenfalls durch einen unserer Integrationscoaches geleistet werden. Dies setzt allerdings eine Coachingvereinbarung mit der IV voraus. Wechselt der Jugendliche/die Jugendliche nach Abschluss der Ausbildung in eine andere Institution, sorgen wir für einen optimal begleiteten Übergang.

Unser Integrationserfolg

Von den jährlich rund 20 bis 30 Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern konnten in den letzten Jahren fast immer über 50 Prozent in den 1. Arbeitsmarkt integriert werden.

Die Jugendlichen, die bei uns eine Berufsausbildung absolvieren, sollen dank einer guten Ausbildung und umfassender Förderung ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen. Dazu gehört auch, dass sie eine Stelle finden, die ihren Fähigkeiten und Wünschen entspricht und die sie finanziell unabhängiger von Dritten und der IV macht. Unsere Bemühungen sind wo sinnvoll darauf ausgerichtet, dass die jungen Berufsleute den Sprung in den 1. Arbeitsmarkt schaffen. Die individuell abgestimmten Angebote zeigen Wirkung: In den letzten Jahren konnten über 50 Prozent der Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger in den 1. Arbeitsmarkt integriert werden.

Integrationsprogramm

Ein spezifisches Integrationsprogramm für junge Erwachsene, die bei uns die Ausbildung erfolgreich bestanden haben

Das Angebot "Mitarbeitende im Integrationsprogramm" steht jungen Berufsleuten nach der Lehre in der Stiftung Bühl offen, welche den Sprung in den 1. Arbeitsmarkt trotz intensiver Bemühungen nach der abgeschlossenen Lehre noch nicht geschafft haben. Der Wunsch und das Potenzial nach einer Integration in den 1. Arbeitsmarkt ist jedoch vorhanden. Es braucht einfach noch etwas mehr Zeit. Mehr zu diesem innovativen Integrationsprogramm erfahren Sie unter geschützte Arbeitsplätze.

Zum Integrationsprogramm

Sie haben Fragen rund um das Thema Integration?

Gerne sprechen wir mit Ihnen persönlich.

Andreas Hulicka

Ihre Kontaktperson

Andreas Hulicka

Abteilungsleiter Integration

andreas.hulicka@stiftung-buehl.ch

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